Schieferstollen Recht: Konzerte in Gedenken an Weihnachten 1944
Im Schieferstollen Recht ist am Sonntag den 22. Dezember mit Musik und Videoreportagen der Opfer des Zweiten Weltkrieges gedacht worden. Während der Ardennenoffensive vor 75 Jahren verbrachten Alte, Frauen und Kinder Weihnachten im Schieferstollen.
In Gedenken an die gefallenen Soldaten und Zivilisten spielte der Musikverein Concordia am Sonntag unter Tage. Alle vier Konzerte waren restlos ausverkauft.
Der Präsident des Musikvereins, Herbert Felten, erklärt, dass die Musikstücke mit Bedacht ausgesucht wurden. „Sie sind direkt bezogen auf Kriegsgeschichten, zum Beispiel die ‚Last Post‘, die man jeden Tag in Ypern spielt, oder ‚Ich hatt einen Kameraden’“, so Felten. „Außerdem werden Geschichten von Zeitzeugen vorgelesen, zu denen die Stücke passen.“
„Als die Ardennenoffensive hier begonnen hat, haben vor allem die Leute vom Berg Zuflucht hier im Stollen gesucht. Hinzu kamen dann noch Menschen, die ihre Häuser bombardiert bekommen und verloren hatten, und keine Unterkunft mehr hatten. Sie haben hier während fünf bis sechs Wochen im Stollen gelebt“, berichtet Felten.
Gezeigt wurde am Sonntag im Schieferstollen auch Original-Videomaterial von der Ardennenoffensive in der Nähe von Recht. Die Nazis wollten die Videoaufnahmen zu Propagandazwecken nutzen. Doch es kam anders. „Das sind Filme, die ein deutscher Kameramann während der Offensive gemacht hat. Diese Filme sind den Amerikanern dann in Poteau in die Hände gefallen – unversehrt. Sie haben den Kameramann gefangen genommen und somit auch die Filme bekommen. Danach sind die Filme in England entwickelt worden und stehen uns jetzt zur Verfügung“, erklärt Georg Mettlen, Gründer der VoG Schieferstollen.
„Man hat lange gerätselt, wo die Aufnahmen überhaupt her sind und letzten Endes hat ein französischer Journalist herausgefunden, dass diese Aufnahmen alle von der Kaiserbaracke und von Poteau stammen.“